Schlossgarten (Erlangen)


Name
Schlossgarten (Erlangen)
Beschreibung
Hinter dem ab 1700 erbauten Schloss war zunächst nur ein kleiner S. vorgesehen. Vermutlich unter dem Einfluss der Mgf. Elisabeth Sophie entstand dann aber ein etwa 280 m breiter und 550 m langer Barockgarten, der symmetrisch zu der mit Hugenottenbrunnen, Reiterstandbild und einem nicht erhaltenen Heckentheater akzentuierten Mittelachse angelegt wurde. Als Gesamtkunstwerk vereinte er Architektur, Plastik und Gartenbaukunst und gehört zu den frühesten Anlagen seiner Art in Franken. An ein großes, von Schloss, Orangerie und Konkordienkirche eingerahmtes sandiges Parterre, das die höfische Gesellschaft mit Wagen befahren konnte, schlossen sich die Gartenanlagen mit zeittypischen Zierbeeten, Gehölzgruppen und Rasenstücken an, für die gutes Erdreich aus dem sog. Erlach im Südwesten der Stadt herbeigeschafft worden war. Neben dem eigentlichen Lustgarten, der mit zahlreichen Gartenplastiken, vom nahe gelegenen Wasserturm gespeisten Spritzbrunnen und einer Mail-Bahn ausgestattet war, gab es auch je einen Küchen-, Heilkräuter-, Obst- und Naturgarten, ferner eine Fasanerie. Außerhalb der Mauer setzte sich der S. durch drei als Sichtachsen in den Wald geschlagene Alleen fort. 1786–1826 erfolgte auf Anregung des Botanikprof. J.C.D.v. Schreber die Umwandlung in einen modernen englischen Landschaftsgarten, der seit dem 11.6.1849 für die gesamte Bevölkerung offenstand. Im 19. Jh. wurde der S., der urspr. bis zur Östlichen Stadtmauerstraße reichte und seit 1818 der FAU gehörte, erheblich verkleinert. Bereits 1803 begann der Bau des Krankenhauses (Universitätskliniken), nach dessen Fertigstellung der östliche Teil des S. durch die Krankenhausstraße abgetrennt wurde. Im nördlichen Randstreifen entstand ab 1825 der Botanische Garten, während auf dem südlichen Streifen in der zweiten Hälfte des 19. Jh. das Kollegienhaus und mehrere Universitätsinstitute errichtet sowie die Universitätsstraße angelegt wurden. Den geplanten Abriss der Orangerie und eine weitere Bebauung des S. verhinderte der Protest der Bürger. Im baumbestandenen Mittelteil wurden Rückert- und Delphinbrünnlein, Schreber- und Gefallenendenkmal der FAU sowie zahlreiche Bänke aufgestellt. 1946übernahm das städt. Gartenamt die Pflege des S.; der Baumbestand wurde 1975 und um 1980 durch Nachpflanzung ausgewachsener Eichen und Linden deutlich verjüngt. Heute dient der 7,5 ha große und jeden Abend abgeschlossene S. als grüne Lunge der Innenstadt und wird nicht nur für das Schlossgartenfest, sondern auch für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.
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