224 Arbeiter- und Soldatenrat (1918-1919)


Übergeordnetes Bestandselement
Bestandsname
Arbeiter- und Soldatenrat (1918-1919)
Bestandsbeschreibung
Verwaltungsüberlieferung des Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrats Erlangen in unmittelbaren Anschluss an die Novemberrevolution 1918.
Am 9.11.1918 – zwei Tage nach Ausrufung der bay. Republik durch den unabhängigen Sozialisten Kurt Eisner – ergriff in Erlangen ein provisorischer Arbeiter- und Soldatenrat die Initiative zur Übernahme der öff. Gewalt. In seinem ersten Aufruf bekannte er sich zur Republik und garantierte den Schutz der allgemeinen Sicherheit und des Privateigentums. Interne Auseinandersetzungen um den Revolutionskurs bestimmten die nächsten Tage des Gremiums. Dabei konnten sich die sozialdemokratisch und gewerkschaftlich gebundenen Arbeiterräte, darunter die Magistratsräte A. Hammerbacher und P. Ritzer, gegenüber den Soldatenräten durchsetzen, die dem radikalen Flügel der Nürnberger-Fürther Räte anhingen. Erst am 20. Nov. wurde ein Bauernrat gewählt, der die Lebensmittelversorgung garantieren sollte. Als revolutionäres Übergangsorgan trat der Arbeiter- und Soldatenrat vor Ort für sozialdemokratische Reformen ein und verfolgte keine sozialistische Politik. Trotz der unvermeidlichen Kompetenzstreitigkeiten in der Folgezeit akzeptierten ihn die städt. Kollegien, das Offizierskorps und die Universität. Nach der Ermordung Eisners stellte sich der Arbeiter- und Soldatenrat auf die Seite des nach Bamberg geflohenen bay. Ministerpräsidenten Hoffmann und bekämpfte, gemeinsam mit SPD und bürgerlichen Parteien, die sich radikalisierende Münchner Räterepublik. Am 5.8.1919, sieben Wochen nach der ersten Stadtratswahl, löste er sich selbst auf.
Laufzeit
1918-1919
Geschichte des Bestands
Der Bestand "224 Arbeiter- und Soldatenrat" wurde in den 1960er Jahren aus der ehemaligen Hauptregistratur übernommen. Zuerst im Archivzweckbau und anschließend in der Cedernstraße untergebracht erfolgte 2011 der Umzug in das neue Gebäude "Museumswinkel".
Umfang des Bestands
Geringer Umfang des Bestands, ca. 5 lfd. M.
Provenienz (Institution)
Verwahrt durch (Institution)
Dokumentiert (Ereignis)
Dokumentiert (Ort)