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Karl IV., Heiliges Römisches Reich, Kaiser
Name
Karl IV., Heiliges Römisches Reich, Kaiser
Kurzbeschreibung
Römisch-deutscher König, König von Böhmen, Römisch deutscher Kaiser
Geburtsdatum
14. Mai 1316
Sterbeort
Sterbedatum
29. November 1378
Sterbeort
Biografische Angaben
Karl, der urspr. Wenzel hieß und den Namen erst von seinem Onkel Kg. Karl IV. von Frankreich erhielt, an dessen Hof er erzogen wurde, besaß eine für weltliche Herrscher ungewöhnliche Bildung. Als Mgf. von Mähren wurde er mit Unterstützung von Papst Clemens VI. in Avignon, der früher sein Lehrer gewesen war, 1346 gegen Ks. Ludwig den Bayern zum dt. Kg. gewählt. Nach dessen Tod söhnte er sich mit den Wittelsbachern aus, brachte aber große Teile von deren Erbe, etwa die Mark Brandenburg, an sich. Der erfolgreiche Hausmachtpolitiker, der bereits 1376 die Wahl seines Sohnes Wenzel zum dt. König durchsetzen konnte, bemühte sich auch um die Landfriedenswahrung (Geleit). Den Bgf. (Hohenzollern) von Nürnberg erteilte er zahlreiche Privilegien, z.B. das Stadtrecht für Baiersdorf (1353), v.a. aber erhob er sie in den Reichsfürstenstand (1363); doch bewahrte er durch zahlreiche Gunsterweise für die Reichsstadt Nürnberg das labile Gleichgewicht zwischen den beiden Konkurrenten. Die Oberpfälzer Mitgift seiner zweiten Gemahlin bildete den Kern für Neu-Böhmen, den Weg von Nürnberg nach Frankfurt/M. sicherten als Landbrücke kleinere Territorien in Franken. Wohl in diesem Zusammenhang erwarb er 1361 die Rechte des Bf. und Domkapitels von Bamberg im Dorf Großenerlang. K., der sich hier vom 25.–27.1.1367 selbst aufhielt, erreichte im selben Jahr von Bgf. Friedrich V. von Nürnberg für die hiesigen Bürger Weiderechte im Reichswald. Im Okt. 1374 verlieh er der "Stadt" E Marktrecht (Märkte und Messen) sowie auf sieben Jahre Steuerfreiheit. K. errichtete 1348 in Prag, das er als Hauptstadt ausbaute, die erste Univ. im Reich nördlich der Alpen. Er verfasste für die Zeit bis 1346 eine Autobiographie; seine Kanzlei übte auf die Entwicklung der neuhochdt. Schriftsprache bedeutenden Einfluss aus. Grundlegend für die Reichsgeschichte wurde der Erlass der Wahlordnung für das Reichsoberhaupt (Goldene Bulle 1356). Er führte die dt. Zentralgewalt auf ihren Höhepunkt während des Spätmittelalters. Seine Frömmigkeit manifestierte sich in Stiftungen, Heiligen- und Reliquienverehrung, die mit dem Wenzelskult und der Betonung der Sakralität der Reichskleinodien eine herrschaftslegitimierende Funktion gewann. K. gehörte zu den großen Herrscherfiguren des Spätmittelalters, der seine langfristigen Ziele stärker mit Mitteln der Politik als mit dem Schwert verfolgte; doch hatte sein System nur kurzen Bestand, da er die gewaltige Ländermasse, die er v.a. durch seine Eheschließungen erhalten hatte, 1377 unter seine Söhne und Neffen aufteilte.
Erteilung von Mandat