Bruck


Name
Bruck
Beschreibung
In der Urkunde Ks. Heinrichs II., mit der er 1021 den zum Königshof (Herzogen-)Aurach gehörigen Forst östlich der Regnitz dem Hochstift Bamberg schenkte, wird B. nicht genannt. 1282 belehnte Kg. Rudolf Bgf. Friedrich mit dem zum Nürnberger Reichsgut gehörigen Dorf "Brucca", das wohl im 11./12. Jh. entstanden sein dürfte. Dort konkurrierten um 1300 das Amt Heroldsberg, das 1391 an die Geuder in Nürnberg kam, und die Bgf. um Herrschaftsrechte. Letztere wurden 1374 mit Zoll und Geleit belehnt. Der umfangreiche Besitz der Reichsministerialen v. Gründlach und von deren Gefolgsleuten (u.a. der Strobel) ging im 14. Jh. an Bürger und geistliche Einrichtungen in Nürnberg sowie an die Bgf. über, die in der Mitte des 16. Jh. auch den zum Rittergut Uttenreuth gehörigen Besitz einzogen. Seitdem waren die nbg. und mgfl. Grundherrschaften etwa gleich stark; die Hochgerichtsbarkeit lag bei den Mgf., die Reichsstadt übte die Kirchenhoheit aus. Seit 1431 lassen sich auch Juden in B. nachweisen. Im 1. Markgrafenkrieg wurde der Ort 1449 niedergebrannt und im 30-jährigen Krieg weitgehend zerstört. Die Lage an der Regnitzbrücke – dem einzigen leistungsfähigen Übergang zwischen Vach und Baiersdorf – zog den Verkehr aus E und Nürnberg auf sich und wurde so Lebensgrundlage für zahlreiche Fuhrleute und Wirte sowie zeitweise vier Brauereien. Außerdem florierte seit der zweiten Hälfte des 17. Jh. die Tabakverarbeitung; für die dort beschäftigten Kinder bestand bis 1874 eine eigene Armenschule. Mit dem Bau der Eisenbahn ging B. Bedeutung zunächst zurück; erst 1894 erhielt es mit Eröffnung der Strecke nach Herzogenaurach einen eigenen Bahnhof. Infolge der nahen E Industriebetriebe (ERBA) entwickelte sich B. immer mehr zum Arbeitervorort; die Einwohnerzahl stieg 1814–1924 von 1155 auf 2255. Am 15.9.1924 wurde B. mit einer Gemarkung von ca. 422 ha nach E eingemeindet. Der Bebauung des ehemaligen B. Angers (Angerviertel) folgte 1939/41 die Errichtung der B. Werksiedlung östlich der Bahnlinie. Nach dem 2. Weltkrieg erlebte B. eine stürmische Entwicklung (u.a. Bau der Hochhäuser auf der B. Höhe), der leider auch wertvolle alte Bausubstanz zum Opfer fiel, v.a. in der Fürther Straße, so Teile der Förstermühle (Nr. 12), das barocke "Schlösschen" (Nr. 33) und ein 1532 datiertes Bauernhaus (Nr. 62). In den letzten Jahrzehnten hat das Ortsbild durch eine Reihe vorbildlicher Renovierungen wieder erheblich gewonnen. Seit 1991 erinnert eine vom Arbeitskreis B. des Heimat- und Geschichtsvereins errichtete Stele an die ehemalige Gemarkungsgrenze an der Äußeren B. Straße unweit des Röthelheims. Die fünf Steinkreuze am südlichen Ortseingang (Flurdenkmäler) bringt die Sage mit der Fehde des Fuhrmanns Kuntz Keltsch in Verbindung. Heute hat B. (mit Anger) 20.700 Einwohner.
Ortstyp
Siedlung
Geograpische Koordinaten
Ort liegt in