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No title could be generated for entity 2652 with bundleMünzstätte (Erlangen)
Name
Münzstätte (Erlangen)
Beschreibung
Eine in Erlangen angeblich schon durch Ks. Karl IV. eingerichtete Münzstätte muss als unbewiesen gelten; die Buchstaben "E" und "K", die sich auf einem Teil der deswegen auch als E Pfennige bezeichneten sog. Karlspfennige finden, sind als Hinweise auf Ort und Münzherrn keinesfalls gesichert und können auch Kontroll- oder Münzmeisterzeichen sein. Die dem sog. Regensburger Schlag entsprechenden älteren Münzen zeigen auf der Vorderseite ein idealtypisches Brustbild (Hl. Wenzel) über Mauerzinnen, auf der Rückseite deren zwei (Karl IV, Wenzel). Der ebenfalls mit Vierschlag geprägte jüngere Typus trägt auf der Rückseite nur ein Brustbild. Andere Pfennige zeigen an seiner Stelle auf der Vorderseite die böhmische Krone oder den böhmischen Löwen. Belegt ist eine E M. erstmals unter Kg. Wenzel, da 1385 ein Münzmeister (evtl. Ulrich Payr) genannt wird. Bis 1390, als die Landgräfin Katharina von Thüringen in Coburg eine M. nach E Vorbild einrichten ließ, wurden in E Pfennige in zahlreichen Varianten und Halbgroschen im Wert von 12 Pfennigen bzw. 24 Hellern ausgemünzt, später die seit 1396 eingeführten "weißen" einseitigen Pfennige "fränkischer Art" und wahrscheinlich auch Heller. Auch Nürnberg, das damals noch kein eigenes Münzrecht besaß, bediente sich 1393 und 1396 – ob in E oder in der Reichsmünzstätte in Nürnberg, ist nicht bekannt – des hiesigen Münzmeisters zur Ausprägung. Nach dem Erwerb der Pfandschaft E 1402 ließ Bgf. Johann III. – die Hohenzollern besaßen seit 1363 das Münzregal – hier von etwa 1406 bis 1407 wieder (allerdings minderwertige) Münzen prägen, bis die Nürnberger den bgfl. Münzmeister Hans Prenner wegen Falschmünzerei verbrannten. Ob die am 7.2.1463 in E hingerichteten Falschmünzer (Hochgerichtsbarkeit) hier auch ihr Handwerk ausgeübt hatten, ist nicht bekannt. Nachdem der eifersüchtig auf jedwede Konkurrenz achtende Rat der Reichsstadt 1547 zweien seiner Bürgern verboten hatte, für Mgf. Albrecht Alkibiades eine M. in E zu betreiben, produzierten die Gebrüder Andreas und Hans Zehenntner in einem Haus am Markt (Altstädter Rathaus) ab 1548 bis zu einem 1550 von der Reichsstadt erwirkten ksl. Verbot mit bis zu 30 Gesellen gute Silbermünzen von "echtem Schrot und Korn". Angeblich wurden insgesamt bis zu 1,2 Mio. Münzen hergestellt – im ersten Jahr sieben verschiedene Taler mit mindestens 14 Stempelvarianten und Doppeltaler, 1549 auch Halb- und Vierteltaler (Batzen) sowie in geringer Zahl hochwertige Goldgulden. Der Versuch des Mgf., die M. 1553 fortzubetreiben, endete mit ihrer Zerstörung im 2. Markgrafenkrieg. Ein letztes Mal bestand eine mgfl. M. in E 1621/22, als Hans Neuberger aus Amberg sowie Georg Rüdel und Georg Kellner aus Haßfurt in der Essenbacher Mühle minderwertige 24-Kreuzerstücke (Kippermünzen) herstellten.
Ortstyp
Gebäude
Geograpische Koordinaten
Ort liegt in